Koffer für die letzte Reise, 2005 Objekt


Objekt für eine Aktion der Privaten Trauerakademie Fritz Roth
 

" In der Zusammenstellung von Kreuzigungsfigur und gedrehten Säulen (Koffer außen) mit Fundstücken des Alltags (Koffer innen) wie Gasmaske, Pinsel, Palette, Tafel, Gebetbuch, Kompass wird die Botschaft von "Gekreuzigten" lebendig, der geschundene, gefolterte Mensch steht vor uns". Viele für Schmitt lebenswichtige und symbolträchtige Gegenstände haben im Koffer ihre Funktion verloren. Die Kabelführung der Maschinen-Schutzsicherung läuft falsch, die Tafel ist beschriftet, es gibt keine Kreide mehr, Zifferblatt und Gasmaske funktionieren nicht. Das Gebetbuch ist mit Draht umwickelt und kann nicht mehr geöffnet werden. Ein toter Vogel sitzt auf dem Buch und schaut zur Tafel, deren Schriftbild verwaschen und fast unleserlich ist. Auch der 2. Vogel sitzt tot auf dem Rand der Tafel und blickt zur Schieferplatte. Die Verbanddose, deren Inhalt Wunden schützen und bedecken soll, ist zerdrückt. Das Brikett soll Wärme spenden, aber es fehlen die Zündhölzer. Der Pinsel zum Malen, fast unbrauchbar. Die Palette klebt fest am Kofferboden, ebenso wie der zerquetschte und mumifizierte Frosch. Nur der Kompass, Symbol für die Orientierung, funktioniert, aber wofür brauche ich den Inhalt des Koffers, wenn alles für die letzte Reise so hoffnungslos ist? Zur Not wird er geschlossen, dann bleibt aber noch der Blick auf das Kreuz?…“


"Ein Koffer für die letzte Reise“ – so der Titel des Kunstprojektes – fordert auf, sich zu besinnen: Auf die Endlichkeit jeden Lebens, auf die Notwendigkeit der Identifikation des individuell Wesentlichen. Insgesamt 100 Bürger dieses Landes – Frauen und Männer, alte und junge, Künstler und Handwerker, Prominente und Nicht-Prominente – forderte die Trauerakademie im Juli 2005 persönlich auf, den Koffer zu packen, der sie auf der Reise aus diesem Leben begleiten könnte.
Was werden die identischen Koffer letztlich enthalten? Sind es ähnliche oder völlig unterschiedliche Dinge? Sentimentales oder Praktisches? Erinnerung oder Ausrüstung?
Die Idee klingt verrückt: Ein Bestatter kauft 100 Koffer und bittet die unterschiedlichsten Menschen, einen dieser Koffer zu packen – und zwar für die eigene letzte Reise! Denn irgendwann wird jeder einmal diese sprichwörtlich letzte Reise antreten. Ein spannendes Experiment – ein Test auf die Vergänglichkeit. Was wollen Menschen aus diesem Leben mitnehmen – welche Gegenstände, Erkenntnisse, Lebenserfahrungen? Was war, was ist ihnen wirklich wichtig?
Der Inhalt der Koffer wird im Moment fotografiert und im Rahmen einer Ausstellung im »Haus der menschlichen Begleitung« in Bergisch Gladbach präsentiert. Auch wird es ein Buch über die Koffer und die Menschen, die sie gepackt haben, geben. Vernissage und Buchveröffentlichung sind für Mitte 2006 geplant.

TRAUERAKADEMIE

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Kofferaktion: Koffer für die letzte Reise

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